Veterinär-Zentrum für Angola
Abgesichert mit einer Lieferantenkreditdeckung, einer Finanzkreditdeckung und mit Vertragsgarantiedeckungen mit Avalgarantien
Veterinär-Zentrum schafft Unabhängigkeit von Importen
In Angola wird derzeit ein Projekt realisiert, das im Rahmen des nationalen Entwicklungsplans eine sehr hohe Priorität hat: Auf einer Fläche von 20.000 m2 entsteht in Huambo im Südwesten des Landes ein Zentrum zur Herstellung von Tierimpfstoffen. Dabei handelt es sich in erster Linie um Impfstoffe gegen Erreger, die überwiegend in Afrika vorkommen. Darüber hinaus sollen weitere Impfstoffe entwickelt werden, die sich gegen mutierte afrikanische Viren richten, bei denen die handelsüblichen Impfstoffe nicht oder nur unzureichend wirken.
Das Projekt ist Teil eines Programms, das der Staatspräsident Angolas zur Steigerung der Produktivität in der Landwirtschaft initiiert hat. Er gab dabei das Ziel vor, die Impfstoffe für Nutztiere wie Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Hühner im eigenen Land herzustellen, um von Importen unabhängig zu werden. Bisher kam es in Angola immer wieder zu Lieferengpässen, was einerseits auf fehlende Devisen zurückzuführen war und andererseits auf verteuerte Importe aufgrund der Abwertung der Landeswährung. Darüber hinaus schwankte die Qualität der angebotenen Impfstoffe stark.
Konsortium von GAUFF und NORÁFRICA errichtet Veterinär-Zentrum
Zur Erreichung des Vorhabens hat das angolanische Ministerium für Landwirtschaft und Fischerei GAUFF Engineering im Konsortium mit NORÁFRICA mit der Errichtung des Veterinär-Zentrums beauftragt. GAUFF tritt dabei als Federführer auf und ist für die Beschaffung und das Projektmanagement verantwortlich. Auch die Planungsleistungen sowie die Qualitätsüberwachung gehören zum Aufgabenspektrum von GAUFF. Die NORÁFRICA GmbH, mit der GAUFF Engineering zur Realisierung dieses Projektes ein Joint-Venture-Abkommen geschlossen hat, verantwortet hingegen den Bau des Zentrums.
Die Fabrik wird neben den Produktionsgebäuden mit Anlagen für die Impfstoffherstellung auch Lagerhallen sowie ein Büro- und Verwaltungsgebäude umfassen.
Investiert wird darüber hinaus in den Bau eines Forschungs- und Entwicklungslabors sowie von Testeinrichtungen.
Synergieeffekte für Ausbildung und Forschung
Das Zentrum zur Herstellung der Tierimpfstoffe wird auf dem Gelände eines staatlichen Veterinärinstituts in der Nähe der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität errichtet. Dadurch ist eine enge Verzahnung von Ausbildung und Forschung möglich. Vorgesehen ist auch, dass die Studierenden der Universität für Veterinärmedizin das Forschungslabor studienbegleitend nutzen dürfen. Im südlichen Afrika gibt es bisher keine Fabrik von vergleichbarem Standard, sodass das Zentrum ein Referenz-Objekt in Subsahara-Afrika darstellen wird. Langfristig soll die Fabrik in Huambo zu einem Biotechnologiezentrum ausgebaut werden.
Bildnachweise: ©GAUFF GmbH & Co. Engineering KG, Nürnberg
Deviseneinnahmen und Stärkung des Agrarsektors
Die geplante Produktionskapazität soll nicht nur den Inlandsbedarf abdecken. Um Deviseneinnahmen zu generieren, sollen die Impfstoffe auch in andere Länder, wie beispielsweise in europäische Länder, exportiert werden.
Das Projekt wird den Agrarsektor im südlichen Afrika erheblich stärken. Durch die Versorgung mit den wesentlichen Tierimpfstoffen wird die Tierhaltung produktiver werden. Das Projekt leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit der Bevölkerung Subsahara-Afrikas.
Bis 2025 soll das Zentrum mit einem Auftragswert von 125,2 Millionen Euro fertiggestellt sein. Die Bundesregierung übernimmt für das Projekt Vertragsgarantiedeckungen mit Avalgarantien sowie eine Lieferantenkredit- und eine Finanzkreditdeckung.
Zurück zur Projektübersicht