AGA-Report 306
Exportfinanzierung: Festzinsprogramm für Afrika kommt 2020
Neben den erweiterten Deckungsmöglichkeiten kündigte die Bundesregierung auf der G20-Compact-with-Africa-Konferenz weitere Verbesserungen bei der Exportfinanzierung an. So ist für 2020 die Einführung eines sogenannten Africa-CIRR geplant. CIRR ist die Abkürzung für Commercial Interest Reference Rate und beinhaltet einen Festzinssatz für hermesgesicherte Exportkredite. Durch den Festzinssatz können Zinsänderungsrisiken bei der Exportfinanzierung eliminiert werden. Der Afrika-CIRR ist ein weiterer wichtiger Baustein zu Stärkung des Handels zwischen Deutschland und Afrika.
Compact with Africa
Der Compact with Africa wurde 2018 unter der deutschen G20-Präsidentschaft ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den CwA-Staaten und Deutschland zu vertiefen und den Handel auszubauen. Zwölf Länder haben sich aktuell dem Compact with Africa angeschlossen: Äthiopien, Ägypten, Benin, Burkina Faso, Cote d’Ivoire, Ghana, Guinea, Marokko, Ruanda, Senegal, Togo und Tunesien.
Aussenhandel und Absicherung
Zahlen. Daten. Fakten.
Der deutsche Außenhandel mit Afrika konzentriert sich vor allem auf Südafrika und die nordafrikanischen Staaten. Die Außenhandelsbilanz ist nahezu ausgeglichen. 2018 exportierten deutsche Unternehmen Waren im Wert von 23 Mrd. Euro nach Afrika und importierten Waren im Wert von 22 Mrd. Euro.
Exportkreditgarantien spielen für den Handel mit Afrika eine zentrale Rolle. Viele Geschäfte lassen sich nur über hermesgedeckte Finanzierungen realisieren. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen sind auf die Exportkreditgarantien des Bundes angewiesen.
2014 begann die Bundesregierung, Exportgeschäfte deutscher Unternehmen mit Afrika zu erleichtern. Seitdem wurden die Absicherungsmöglichkeiten über Hermesdeckungen sukzessive erleichtert. 2018 sicherte die Bundesregierung Lieferungen und Leistungen nach Afrika in Höhe von 1,8 Mrd. Euro mit Exportkreditgarantien ab. Das waren rund 8 Prozent des Gesamtexports nach Afrika.