Das Maßnahmenpaket für Exportkreditgarantien
Mehr Flexibilität, bessere Konditionen, schnellere Prozesse
Standort Deutschland stärken, Wettbewerbsfähigkeit verbessern –
Für die deutsche Exportwirtschaft
Die Bundesregierung hat ein umfangreiches Maßnahmenpaket für die Exportkreditgarantien (Hermesdeckungen) beschlossen. Das Paket erweitert die Möglichkeiten zur Übernahme von Exportkreditgarantien.
Die sechs Maßnahmen zielen darauf ab, die industrielle Wertschöpfung in Deutschland zu halten, qualifizierte Industriearbeitsplätze zu sichern, die Finanzierung deutscher Exporte zu erleichtern und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Exportwirtschaft zu stärken.
Erfahren Sie mehr über die Verbesserungen in den Bereichen Förderungswürdigkeit, Deckungspolitik, Produktgestaltung und Berichtspflichten.
Ihre Vorteile auf einen Blick
- Erweiterte Förderungswürdigkeit: Einführung des "flex&cover"-Ansatzes, der den "German Footprint" in den Vordergrund stellt und so den internationalen Geschäftsmodellen deutscher Unternehmen Rechnung trägt.
- Verbesserte Shopping-Line-Deckung: Schaffung von Anreizen für Importeure im Ausland, ihre Zulieferbasis in Deutschland auszubauen. Dies erleichtert deutschen Unternehmen den Zugang zu internationalen Beschaffungsprogrammen und Großprojekten.
- Optimierte Forfaitierungsgarantie: Erleichterung des Forderungsverkaufs für mittelständische Exporteure und jetzt auch Handelsunternehmen. Das führt zu einer erhöhten Liquidität und einem größeren finanziellen Handlungsspielraum..
- Erhöhung Avalvolumen: Steigerung des Avalvolumens auf bis zu 120 Millionen Euro, um deutschen Exporteuren mehr Flexibilität und finanzielle Spielräume im Auslandsgeschäft zu bieten.
- Angepasste Deckungspolitik für die Verteidigungswirtschaft: Erweiterung der Absicherungsmöglichkeiten für Rüstungsexporte, was eine umfassendere Genehmigung von Exporten ermöglicht.
- Schnellere Verfahren - weniger Bürokratie: Um das Antragsverfahren weiter zu beschleunigen, werden die internen Prozesse der Umwelt-, Sozial- und Menschenrechtsprüfung (USM-Prüfung) vereinfacht.
Die sechs Maßnahmen
Unternehmen durch die verbesserten Hermesdeckungen profitieren kann.
Flex&cover –
Mehr Flexibilität für deutsche Exporteure
Mit flex&cover führt der Bund ein neues Konzept der Förderungswürdigkeit ein, das nicht mehr ausschließlich den Warenursprung als Förderkriterium betrachtet, sondern alternativ den "German Footprint" eines Unternehmens zur Beurteilung der Förderungswürdigkeit heranzieht. Damit wird auch zunehmend internationalen Geschäfts- und Sourcingmodellen deutscher Unternehmen in der Außenwirtschaft Rechnung getragen.
Shopping-Line-Deckung – Zugang zu internationalen Beschaffungsprogrammen
Die deutlichen Verbesserungen der Shopping-Line-Deckung schaffen neue Anreize für Importeure im Ausland, ihre Zulieferbasis in Deutschland auszubauen. Solche Finanzierungen werden künftig weltweit Importeuren mit guter Bonität angeboten. Durch den Wegfall von Nachweispflichten, vereinfachte Auszahlungsvoraussetzungen und flexible Rückzahlungsprofile wird ein attraktives Wettbwerbsumfeld für deutsche Unternehmen.
Forfaitierungsgarantie – Erhöhte
Deckungsquote für mehr Liquidität
Die verbesserte Forfaitierungsgarantie erleichtert mittelständischen produzierenden Exporteuren und jetzt auch Handelsunternehmen den Forderungsverkauf. Sie bietet mit einer erhöhten Deckungsquote von 95 Prozent attraktive Refinanzierungsmöglichkeiten.
Der erleichterte Forderungsverkauf sowie die Möglichkeit eines früheren Auszahlungszeitpunkts erhöhen die Liquidität des deutschen Unternehmens, entlasten Kreditlinien und schaffen besonders für kleinere und mittlere Unternehmen mehr finanziellen Handlungsspielraum.
Avalgarantie – Mehr Flexibilität und Handlungsspielraum
Die Erhöhung des Avalvolumens auf bis zu 120 Millionen Euro pro Exporteur (und im Ausnahmefall auch darüber hinaus) verschafft der Bund deutschen Unternehmen mehr Flexibilität im Auslandsgeschäft. Diese Erweiterung schafft finanziellen Spielraum für Neugeschäft und trägt zur Sicherung von Arbeitsplätzen sowie zur Stärkung des Industriestandorts Deutschland bei. Vor allem für die im Energiesektor und im Bereich von Transformationsprojekten tätigen Großanlagenbauer eröffnen sich dadurch neue Markt- und Wachstumschancen.
Erweiterte Absicherung für die deutsche Verteidigungswirtschaft
Mit Blick auf die Zeitenwende in der Verteidigungswirtschaft hat der Bund die Absicherungsmöglichkeiten für Rüstungsgüter erweitert. Bislang waren diese nur im Einzelfall möglich.
Ein vereinfachtes und schnelleres Verfahren ermöglicht es, dass militärische Güter künftig ähnlich wie zivile Exportgeschäfte behandelt werden.
USM-Prüfungen – schnellere Verfahren - weniger Bürokratie
Um das Antragsverfahren bei den Exportkreditgarantien weiter zu beschleunigen, werden die internen Prozesse der Umwelt-, Sozial- und Menschenrechtsprüfung (USM-Prüfung) in den nächsten Monaten vereinfacht. Die in den OECD Common Approaches definierte USM-Prüfung bleibt davon unberührt.